Palmenstrand's Blog

so fern und doch so nah

Was ist an diesem Bild falsch? 26. Oktober 2010

Filed under: Autsch!!,Hey there,Oups! — palmenstrand @ 7:21 am
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Mutter Palmenstrand bringt das grosse Mamasito zur Schule und stellt fest, dass kein Auto, keiner der Schulbusse, ergo kein Kind, kein Papa, keine Mama ausser mir da ist.

 

 

Äh, es ist Dienstag, Sportunterricht für die ganze Schule, in einer Sporthalle etwa 1km entfernt und wir haben kein Sportzeugs dabei, Unterrichtsbeginn in 5 Minuten, Weg nach Hause 15 Minuten eine Strecke….

Mutter hat das Chaos noch immer nicht abgelegt – grrrr, WAHNSINN, bin ich doof!!!

 

Familie heisst Probleme haben 21. Oktober 2010

Filed under: Hey there,Schallalalala — palmenstrand @ 7:43 am
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Diesen Satz, der so in etwa der Titel eines Buches sein soll, hat mir meine Therapeutin mit auf den Weg gegeben und er geht mir nicht mehr aus dem Kopf.

Ich habe seit meiner Schwangerschaft immer versucht „das Beste“ für mein Kind, bzw. meine Kinder zu tun.

Dabei war es mir wichtig, mich mit meiner eigenen Erziehung auseinander zu setzen, bewusst Dinge anders zu machen oder einige wenige sogar zu übernehmen. Ich habe Bücher gewälzt, ganz gängige, aber vor allem dann irgendwann ganz besondere, wunderbare…Juuls, Largo, Liedloff,…

Ich wollte meine Kinder respektieren, liebevoll mit ihnen umgehen, sie in ihrem Sein unterstützen und vor allem jederzeit gewaltfrei kommunizieren (gewaltfrei ist ohnehin klar, aber eben auch in der Kommunikation und das ist manchmal wesentlich schwerer einzuhalten) – harmonisch sollte es sein, wir alle eine grosse, glückliche Familie. Gemeinsam lachen, spielen, fröhlich sein, uns bedingungslos lieben und ein wunderbares, erfülltes, traumschönes Leben führen.

Nicht zuletzt weil wir eben nicht rund um die Uhr, eine zwar grosse, aber nicht permanent glückliche Familie sind, habe ich mich dann von Beginn an, also quasi mit der Geburt des ersten Mamasitos permantent unter Stress gesetzt.

Dass die Dinge nicht immer rund laufen, ist selbst mir Romantikerin klar, aber ich hatte so eine ganz konkrete Vorstellung von „wie ich mir meine Traumfamilie denke“ und sobald vor allem meine Mamasitos von diesem Ideal abgewichen sind, bin ich unter Streß geraten. Die liebevolle, pädagogisch wertvolle Mama, die ich so gerne sein möchte, hat auf einmal angefangen zu brüllen, war ratlos, verzweifelt und hatte Gefühle von „ich würde Dich jetzt am liebsten an die Wand werfen“!

Dass ich diese Gefühle hatte und habe, löst bei mir    s o f o r t    und zwar just in dem Moment, in dem sie hochkommen, ein schlechtes Gewissen aus, denn natürlich widersprechen sie all dem, was ich mir so in meinen idealisierten Träumen vorgestellt hatte.

Ich glaube, ich bin nicht die Einzige, die dieses Problem hat, im Gespräch mit einer anderen Kindergartenmama ist mir dieser Tage aufgegangen, dass es ihr ähnlich geht und dass dieser Druck vor allem dann besonders groß ist, wenn sie mit ihren Kindern anderswo ist. Es sei, als ob sie sich und ihre Familie dann aus den Augen der anderen sähe und unmittelbar nimmt sie jede nicht perfekte Kleinigkeit sofort als Makel wahr und fühlt sich schlecht, wird hysterisch, versucht die Kinder in die gewünschte Form zu pressen, das geht natürlich schief und am Ende fahren alle völlig gestresst nach Hause. Meine Güte, wie gut kenne ich solche Situationen.

Fast undenkbar zu glauben, dass ich erst durch diesen einen Satz „Familie heisst Probleme haben“ eine Art Legitimation gefunden habe, für alles, was nicht rund läuft.

Wir sind Eltern, deren Herkunft unterschiedlicher kaum sein könnte, das alleine schafft trotz aller Liebe und Verbundenheit immer wieder Reibungspunkte – natürlich ist das so – unsere Kinder sind eigenständige Menschen, die auch unterschiedlich fühlen und denken – natürlich ist auch das so (obwohl oder gerade weil sie unsere Kinder sind) – so viele Menschen auf einen Haufen, das KANN eigentlich ganz natürlicher Weise nicht immer wunderbar sonnig, harmonisch, glücklich und traumschön sein – das wirklich zu verinnerlichen, daraus Kraft und Ruhe zu schöpfen, und in Momenten an denen ich sonst verkrampfen würde mein inneres „oooohhhhhhmmmmmmm“ herauszukramen, wird in den kommenden Tagen, Wochen, Monaten, Jahren…. verstärkt meine Aufgabe sein. Und dann wird alles gut!

 

Gedankenwolke 20. September 2010

Filed under: Hey there,Oups! — palmenstrand @ 8:26 am
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Familienbesuch anlässlich Einschulung einigermassen entspannt über die Bühne gebracht, viel rumgefahren, ein Besuch in der Großstadt verwirrt offenbar immer einigermassen und da ich ja gewohnheitsmässig als Chauffeur parat stehe, so denn auch diesmal – ach und die Flecken auf den Küchenfliessen befinden sich dort nicht, wie seitens meiner Verwandtschaft bereits seit Jahren angenommen, weil sich der Dreck festgetreten hat, sondern weil die Fliessen abgeplatzt sind und unter dem Fliessenlack dunkelgrauschwarze Macken zum Vorschein kamen (danke übrigens für diese Schublade!) – Einschulung, jaja, Einschulung, wir werden sehen, wie es sich entwickelt – ein grosser Schritt, für das Mamasitokind, für uns alle, für mich schon auch ganz besonders – Flohmarktkauf am Wochenende, Hosen, Oberteile, Hausschuhe, Bücher, Spielsachen für die Mamasitos (viele Mamasitos = grosser Einkauf!!) und eine Sonnenbrille für mich – oh und ich habe neue Schuhe – 80 Jahre Retrostiefel mit Schnallen und Nieten und so – und damit fühle ich mich so hip!! Mann, bin ich hip! (Schreibt man hip mit einem oder zwei „p“?) – erstes Fussballmannschaftsauswärtsspiel eines Mamasitos:“ RAAAAN, RAAAAN, an grei fen!!!, looooos, lauf voooooor!!!!! Jaaaaaaa!!!!“ Äh, ja, 1: 10 verloren…

Es kam wie es kommen musste – die vergangenen zwei Wochen waren schon wieder zu viel und gestern mittag lag ich dann ab 16.00 Uhr im Bett, Schotten dicht, Ruhe, Ruhe, Ruhe und nichts mehr sehen und nichts mehr hören.
Heute gehts wieder, nichts desto Trotz erschreckt es mich schon, dass so nette, ganz gewöhnliche Dinge, so an meine Substanz gehen können und ich anschliessend dermassen ruhebedürftig bin…
So und jetzt ist Montag, eine Fuhre Schule, eine Fuhre Kindergarten, jetzt mache ichs mir gemütlich und atme mal tieeeeef durch! Einen guten Start in die neue Woche!!!

 

Kinder sind grausam 4. Juli 2010

Filed under: Autsch!! — palmenstrand @ 9:23 am
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Ich liebe meinen Garten, meine Terrasse ist mit mediterranen Büschen, Pflanzen und Kräutern aller Art bestückt und es gibt für mich im Sommer nichts schöneres, als immer wieder an den unterschiedlichen Obstbüschen und Bäumen nach kleinen Leckereien zu suchen und davon zu naschen.

Ich habe ein kleines Apfelbäumchen, das mir im vergangenen Jahr 3 Äpfel geschenkt hat, was mich ungeheuer stolz gemacht hat, denn der Baum ist so noch garnicht zu bezeichnen, war er doch beim Kauf nicht höher als 1,20. In diesem Jahr überragt er mich schon um einige Zentimeter und im Frühjahr hatte er so viele Blüten, dass ich jedes Mal, wenn ich an ihm vorbei gegangen bin, ganz glücklich war.

Leider wurde er von Spinnenmilben befallen und Blüte um Blüte fiel, kein Apfel wollte daraus wachsen. Wie ein HB – Männchen habe ich mir alle biologischen Tricks und Kniffe einfallen lassen, um gegen das Ungeziefer vorzurücken, um doch noch eine Frucht zu retten. Gekämpft habe ich, geschimpft mit den Viechern, das helfende Rapsölspray wie eine Waffe auf alle Schädlinge gerichtet und „nimm das“ gezischt.
Ein einziger hat es dann doch auf den Weg geschafft und immer wenn ich zu meinem Bäumchen gegangen bin, habe ich mich über und auf diesen einen kleinen Apfel gefreut, der nun schon zu stattlicher Grösse gewachsen war.

Gerade eben hat ihn das kleinste Mamasitokind abgerissen – einfach so „guck mal Papa, was ich hier habe“, der Papa sprach „oh nein“ ich ahnte schon das Schlimmste, als ich dazu kam – es wird wohl keinen Apfelkuchen für Sie alle geben, in diesem Jahr.

Vielleicht ist das lächerlich, aber ich bin gerade richtig, richtig, richtig, richtig traurig!

 

Licht aus, Spot an… 21. Juni 2010

Filed under: Hey there,Song of the day — palmenstrand @ 8:00 am
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.. in unserem Urlaubsetablissement gibt es eine Kinderdisco, die jeden Abend über uns hereinbricht und die kids dazu bringt, extatisch mit den Armen zu wedeln, hin und her zu hüpfen, mit dem Bobbes zu wackeln, zu schreien und jauchzen.

Während wir, dem Hörsturz nahe, auf das baldige Ende der Veranstaltung hoffen, winken uns die Kinder immer wieder mit beseeltem glücklichem Strahleblick zu und lachen sich ob der albernen Scherze, die die Kinderanimateure auf der Bühne darbieten, schief.

Alles bestens also 🙂

Bis zu unserer Rückkehr nun die TOP 5 der hiesigen Ferienhits, die uns fortan, also dann nach unserem Urlaub mit Sicherheit begleiten werden.

NR 5.  vor allem von Minimamasito sehr geliebt:

 

Freundschaft – oder – auch da kenne ich nun meinen Platz 4. Juni 2010

Filed under: Autsch!! — palmenstrand @ 7:18 am
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Gerade eben habe ich in einem Nebensatz von einer meiner besten Freundinnen, noch aus Kindertagen, erfahren, dass eine andere Freundin, die wegen ihrer überstandenen Krebserkrankung lange dachte, sie könne keine Kinder bekommen, mittlerweile im 6.Monat schwanger ist. Der Freundin wurde es persönlich gesagt. Offiziell mitgeteilt, voller Freude, nachdem die ersten 3 Monate abgewartet wurden. Wir waren eng befreundet, Trauzeuginnen, Taufpatinnen – in anderen Städten lebend, aber immer im Herzen beieinander (dachte ich).

So sehr ich mich freue, so glücklich ich bin, dass dieses Kind zu ihr wollte und sie nach allem durch das sie durch musste nun doch erleben darf, was es heisst, Mama zu sein – die Enttäuschung über die Verletzung, dass sie es mir nicht gesagt hat, überwiegt.

Ich bin gerade traurig, so traurig.

Vielleicht ist es egoistisch, dass diese Traurigkeit und Verletztheit in einem Moment der Freude überwiegt, aber ich kann nicht anders.

 

Tag der vermissten Kinder 27. Mai 2010

Filed under: Autsch!! — palmenstrand @ 7:00 am
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Der Herr von Kasse 4 hat gestern auf ein sehr wichtiges und sehr bewegendes

 

Früher war alles anders = besser?!?! 17. Mai 2010

Filed under: Hey there — palmenstrand @ 9:32 am
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Mir ist aufgefallen, dass ich in den vergangenen Wochen häufig nostalgisiert (gibt es dieses Wort? Mir gefällt es jedenfalls gerade!) und verglichen habe, wie sich meine Kindheit und die meiner Kinder von einander unterscheiden.
Damit meine ich ausnahmsweise nicht den erzieherischen Part, den wir, so hoffe ich, auch etwas anders angehen, als das bei mir war, sondern das aussen herum.

Als ich ein kleines Mädchen war, gab es noch Bäcker. Das Brotangebot im Supermarkt erstreckte sich vom Toast- über das Knäckebrot, es gab Pumpernickel und eine sehr kleine Anzahl an anderen abgepackten Brotsorten.
Brot wurde beim Bäcker gekauft und wo Bäcker draufstand war auch einer drin.
Ich kannte die persönlich, sie kamen während des Einkaufs immer mal wieder bemehlt mit weissem Hütchen auf dem Kopf aus der Backstube.
Letzte Woche kam eine Bekannte zu Besuch und brachte eine Tüte Brezeln und Brötchen mit. Sie schwenkte die Tüte und jubilierte, sie habe einen Bäcker gefunden, der noch selbst backt!!! Ist es nicht eigentlich völlig unfassbar, dass man sich darüber freut, dass man einen ECHTEN Bäcker gefunden hat? Ich finde das total schräg!
Echt jetzt mal – man kann (selbst in Bio – Qualität) von überall auf der Welt Lebensmittel kaufen – das hat Vor- aber natürlich auch Nachteile, wenn man darauf achtet, woher man seine Lebensmittel bezieht, hat es in meinen Augen überwiegend Vorteile, aber das spielt eigentlich keine Rolle.
Ein Teil dieser Entwicklung heute zeichnet allerdings dafür verantwortlich, dass es sich kaum noch lohnt, als Bäcker in einer Backstube tätig zu sein und das finde ich (nicht nur für die Bäcker selbst natürlich und die Qualität der Backwaren) zum Kotzen, sondern für die Kinder!
Ich finde es so schade, dass die Kinder selbst beim Biobäcker nur die nette Frau an der Theke sehen und kennenlernen und nicht mehr das Gefühl von Backhandwerk, einen Eindruck von der Arbeit, die dafür getan wird, etc. mitbekommen.

Das gleiche beim Metzger. Die Tage habe ich eine Kochsendung im Fernsehen gesehen. Der Koch ging in einen grossen Supermarkt an die Fleischtheke und bestellte Hackfleisch. Die Frau hinter dem Tresen sagte ihm, dass er das Hackfleisch dort vorne bereits fertig verpackt im Kühlregal fände.
Das alleine finde ich schon so aarrrrrrrrrrghhhh.
Mir fehlen die Worte, aber es beschleicht mich dabei ein ungutes Gefühl.
Der Koch hat die Frau dann Gott sei Dank gebeten, ob sie ihm das Hackfleisch auch frisch durchlassen könnte, was sie dann auch getan hat – trotzdem!! Das verkommt zu Ware, Ware im Regal, abgepackt, verschweisst im Einheitsregal.
Was dahinter steckt, vielleicht meine ich damit auch eine Form von Respekt gegenüber dem Produkt, geht dadurch komplett verloren.
Ich bin früher mit einem Stoffbeutel zu unserem Metzger um die Ecke geschlendert, der hat selbst geschlachtet und kannte die Kuh mit Namen.
Dazu muss ich sagen, dass wir nicht auf dem Dorf gewohnt haben – sondern in einer Stadt mit fast einer halben Millionen Einwohner.
Man kam in die Metzgerei und war umgeben vom frischen und appetitlichen Geruch der Wurst und des Fleischs, der Metzger hat Kochtips gegeben, den Kindern ein Wienerle in die Hand gedrückt, dass unsere Eltern uns mit gutem Gewissen essen lassen konnten, und dann sind wir, nicht ohne noch Grüsse für den Rest der Familie in Empfang zu nehmen, wieder nach Hause gegangen.

Gestern abend habe ich auf Youtube nach kleinen Filmsequenzen von den Muppets gesucht und bin über die erste deutschsprachige Muppetshow – Folge mit Peter Alexander gestossen. Ich war so ergriffen, das war so ganz klassisches Fernsehen der damaligen Zeit.
Irgendwie langsamer, ein bisschen rührselig, ein bisschen albern, aber gutes, altes, harmloses Fernsehen. Ich habe die Muppets als Kind geliebt – meine Mutter mochte es nicht, wenn wir Fernseh schauten – sonntags war aber der Ausruhtag meines Papas und der brauchte zum Ausruhen häufig den Fernseher und dann schauten wir alle zusammen Muppets, oder Raumschiff Enterprise, oder rauchende Colts, oder Daktari oder Dick und Doof oder so.
Es gab damals nur drei Sender, amerikanisches Serienhighlight waren Denver, Dallas und Falcon Crest – Fernsehen war persé ein Highlight und nicht so „dazugehörig“ wie heute, bilde ich mir ein.
Und natürlich fröhne ich persönlich jetzt als Erwachsene ab und an dem Couchpotatotum und sauge dabei Greys, und wie sie alle heissen, in mich auf – aber wenn es um das Angebot für Kinder geht, also im Vergleich zu den Sendungen, die heute für die Kleinen angeboten werden, finde ich die alten Sachen viel viel schöner, liebevoller und sorgfältiger gestaltet.
(damit meine ich zum Beispiel: Das feuerrote Spielmobil, Rappelkiste, die Muppets, Uhlenbusch, die alten tschechischen Märchenproduktionen und selbst die Sesamstrasse fand ich früher irgendwie netter (Muppetslastiger, kann das sein??)).

Um beim Fernsehen zu bleiben; was habe ich diese Samstagabende genossen, an denen die ganze Familie zusammenkam, der Couchtisch voller Schnittchen stand, Papa das obligatorische Bierchen bekam und wir frisch geduscht im Bademantel noch ein bisschen „Einer wird gewinnen“, „Dallidalli“ oder „Der grosse Preis“ schauen durften.

Ein bisschen ähnlich finde ich, ist es mit der Musik. Jetzt bin ich natürlich ein besonderer Fan älterer Musik (Elvis, Monkeys, Beatles, Stones, Eric Clapton, Dean Martin, Frank Sinatra, Shirley Bassey, Bing Crosby, Barbra Streisand, Joan Baez, Cat Stevens, Bob Dylan, Led Zeppelin, Deep Purple,…), aber ich bin auch davon überzeugt, dass es diese ist, die einen ganz besonderen Wert hat, die die Jahrzehnte weiter überleben und immer wieder als beispielhaft herangezogen werden wird. Nicht nur wegen der Songs sondern sicherlich auch wegen des Zeitgeistes – ich bezweifle, dass in 50 Jahren von Lady Gaga gesprochen werden wird – nichts gegen Lady Gaga, aber Sie verstehen schon?!?

Ich sehe mich, bzw. uns als Eltern natürlich vor allem in der Pflicht, unseren Kindern Qualität zu bieten, dazu gehört für uns ein intensiver Umgang mit der Natur – wir haben einen Garten, ziehen unser eigenes Gemüse, Obst und Salat, gehen bei jedem Wetter raus und viel in den Wald und bemühen uns durch die Bücher, Spiele & Unternehmungen, die wir den Kindern anbieten, Werte zu vermitteln, die uns wichtig erscheinen
(ok, jetzt verfranse ich mich, irgendwie komme ich nicht dahin, wo ich hin möchte)

aber das Langsame, das Unbeschwerte, Unschuldige, diese scheinbar heile Welt, die ich als Kind erleben durfte, selbst ohne gänzlich von den Medien ferngehalten zu werden, so ganz besondere, dauerhafte, ein Leben lang begleitende Impressionen – ich finde es nicht zuletzt aufgrund vieler heutiger Gegebenheiten (platt: der Schnelllebigkeit) sehr sehr schwer, das auch an meine Kinder weiterzugeben.

 

Gute Erziehung 22. April 2010

Filed under: Hey there — palmenstrand @ 11:20 am
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Schon lange, im Prinzip schon mein ganzes Leben lang, stelle ich mir die Frage, „was ist eigentlich gute Erziehung?“
Was bedeutet es, wenn jemand sagt, dass ein Kind gut erzogen ist? Was erwarten wir, die Gesellschaft, von kleinen Menschen, die ja nicht minder Teil dieser Gesellschaft sind?
Gibt es eine feststehende Ideologie, Erziehungsmerkmale, die erfüllt sein müssen, um das Kriterium „wohlerzogen“ zu erfüllen?

Während die einen davon überzeugt sind, dass Kinder um sich in der Welt von morgen zurechtfinden zu können, lernen müssen, auf das zu hören (im Sinne von gehorchen) haben, was Erwachsene ihnen sagen, sind die anderen sicher, dass Kinder nur dann glückliche grosse Menschen werden können, wenn man sie darin bestärkt, auf ihre eigenen Gefühle zu hören und im Zweifel natürlich dem Erwachsenen zu widersprechen.
Früher gab es die klassische Aussage „Kinder darf man sehen, aber nicht hören“ – mitunter habe ich den Eindruck, dass die noch immer ihre Gültigkeit hat.
Viele bestehen darauf, dass Kinder „das Zauberwort“ sagen, nicht wenige Eltern halten ihre Kinder jedoch ganz bewusst nicht dazu an, sich zu bedanken, weil sie es bevorzugen, dem Kind Höflichkeit vorzuleben und darauf vertrauen, dass das Kind im Laufe seines Lebens verstehen wird, dass es wichtig ist, respektvoll mit anderen Menschen umzugehen.

Um bei diesem Beispiel zu bleiben – bedeutet es, dass ein Kind, das nicht zuverlässig „danke“ und „bitte“ sagt, unerzogen ist?
Ist ein Kind unhöflich, das sich nicht wohl dabei fühlt, jemandem die Hand zu geben und „guten Tag“ zu sagen?
Oder ein Kind, das laut lacht und spielt, gerne tobt und eben nicht nur im eigenen Garten zu hören ist?
Oder noch ein weiteres Beispiel: ich kann mich erinnern, dass mir selbst als Kind vermittelt wurde, dass ich, wenn ich bei anderen Menschen zu Gast bin, nicht danach zu fragen habe, ob ich etwas zu trinken haben dürfe. Das sei grob unhöflich, denn man habe zu warten, bis der Gastgeber von sich aus etwas anbietet.
So.
Nun erlebe ich es bei meinen Mamasitos, die völlig frei von der Leber weg sagen, ob sie Durst oder Hunger haben, ganz egal, wo sie sich gerade aufhalten, dass ich in völligem Entsetzen zusammenzucke, wenn sie das tun – und manchmal glaube ich auch gesehen zu haben, wie der/die ein oder andere Gastgeber/in mit grossen Augen in die Küche getrabt ist, um meiner Kinderschar das Gewünschte zu bringen.
Mir ist klar, dass die Frage nach einem Getränk eine völlig legitime ist, wenn man Durst hat – allerdings kollidiert das mit dem, was mir im Dienste einer „guten Erziehung“ eingebläut vermittelt wurde und je weiter sich unser Familienradius durch Krabbelgruppe, Kindergärten, Schule, Sportverein etc. ausdehnt, desto häufiger stelle ich fest, dass wir durch unsere Art, mit den Mamasitos umzugehen, durchaus aus dem offenbar ungeschriebenen, aber geltenden Regelwerk der bravmachenden Erziehung herausfallen.
Ich finde es gut, wie wir das machen, ich finde es im Gegensatz zu meiner eigenen Erziehung wunderbar, dass die Mamasitos nicht vor Ehrfurcht vor uns Eltern platzen. Dass sie nicht aus Angst vor Strafe angepasst sind oder werden. Dass sie sich ihrer Selbst und den damit einhergehenden Überlegungen, Wünschen, Bedürfnissen und Gefühlen bewusst werden dürfen – und somit in der Folge natürlich immer wieder „auch“ Erwachsenen widersprechen und eben nicht gehorchen – ich habe ein bisschen die Hoffnung, dass sie dadurch auch lernen, das Gerede der anderen nicht so wichtig zu nehmen…
…und trotzdem, angepasstes Kind, das ich zu sein hatte, merke ich doch, wie schnell ich verunsichert bin, wenn wir „wo“ sind. Kann ich selbst hinter einem „oh toll, lecker, ein Gummibärchen“ den Dank und die Freude erkennen, ohne dass es explizit ausgesprochen wird, tue ich mich schwer, das so hinzunehmen, sind wir von Menschen umgeben, die das Gummibärchen ohne „Zauberwort“ garnicht erst rausrücken.
Anstatt mein Ding zu machen und weiter in die Mamasitos zu vertrauen, merke ich, wie ich den Impuls, auch zum „Dankesagen“ aufzufordern, nur mit Mühe herunterschlucken kann und ein klein bisschen ein schlechtes Gewissen bekomme, weil meine Kinder eben nicht so funktionieren…

 

Stilblüten 19. April 2010

Filed under: Little Mamasitos,love it — palmenstrand @ 7:32 am
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Gell, Mama„, Mamasito puhlt im Essen, „im Fisch sind ganz viele Wertstoffe!?“

Stimmts, Mama, die Frau von der Bundesliga heisst Ferkel?!!“ (wer weiss, was gemeint ist 😉 ?)

Die grossen Mamasitos laufen vorneweg „Attacke, Attackeeee!!!“
Das kleine Mamasito rennt hinterher „Adrache, Adracheeee!!!“